Samsung Galaxy Nexus - Mit Android 4.0 in den Smartphone-Olymp

Samsung und Google stellen mit dem Galaxy Nexus die nach ihrer Meinung perfekte Symbiose aus Smartphone und Betriebssystem vor. Was das Galaxy Nexus und speziell Android 4.0 an Neuerungen bringen, klärt unser Test.

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Das neue Flaggschiff der Nexus-Serie von Google, das Samsung Galaxy Nexussieht aus, als hätte Samsung ein Galaxy S2mit einem Nexus Sgekreuzt. Das neue Google-Smartphone ist ungefähr so groß wie das Galaxy S2 und sieht dabei dem Nexus S zum Verwechseln ähnlich. Wie bei den Vorgängern stellt Google auch mit dieser neuen Nexus-Variante ein aktualisiertes Android-Betriebssystem vor, in diesem Fall ist das die aktuelle Version 4.0.1.

Ein anderes Highlight ist das 4,65 Zoll große Super-AMOLED-HD-Display mit 1280x720 Bildpunkten. Die weitere Hardware des Galaxy Nexus orientiert sich mit einem 1,2 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor, 1,0 GByte Arbeitsspeicher, 16 GByte internem Speicher und einem 1750 mAh großen Akku an anderen High-End-Smartphones. Mit einem Preis von rund 530 Euro positioniert Samsung das Galaxy Nexus ziemlich genau zwischen iPhone 4S (650 Euro) und Galaxy S2 (400 Euro). Unser Test wird zeigen, ob das das Samsung Galaxy Nexus zur Smartphone-Referenz aufsteigen kann.

Update 15. Juli 2013: In den letzten zwei Jahren hat sich die Qualität von Smartphones deutlich erhöht, während viele ältere Modelle noch immer erhältlich sind. Deshalb haben wir das Samsung Galaxy Nexus nach den aktuellen Maßstäben neu bewertet, auch um die Platzierung in der Smartphone-Bestenliste im Einkaufsführer zu korrigieren.

Mit dem riesigen, fast 4,7 Zoll großen Display bewegt sich das Samsung Galaxy Nexus an der Grenze zwischen schön groß und unhandlich, überschreitet sie aber nicht. Mit dem riesigen, fast 4,7 Zoll großen Display bewegt sich das Samsung Galaxy Nexus an der Grenze zwischen schön groß und unhandlich, überschreitet sie aber nicht.

Hardware

Im Galaxy Nexus arbeitet der mit 1,2 GHz getaktete Zweikern-Prozessor Cortex A9 von Texas Instruments, der in Zusammenarbeit mit einem Power-VR-SGX-540-Grafikchip für eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit sorgt, selbst wenn wir im Test mehrere Programme und Dienste parallel nutzen. Auch anspruchsvollere Anwendungen wie Spiele starten schnell und laufen butterweich. Mit 1,0 GByte ist der Arbeitsspeicher ausreichend groß, 400 MByte davon sind für interne Dienste reserviert, so dass die verbleibenden 600 MByte von den übrigen Programmen genutzt werden können. In der Werkseinstellung stehen von den integrierten 16 GByte Speicher noch etwa 13 GByte für Apps und persönliche Daten wie Fotos, Videos und Musik zur Verfügung.

Das WLan-Modul beherrscht alle gängigen Standards (a,b,g,n) und kommuniziert problemlos sowohl im 2,5-GHz- als auch im 5-GHz-Freqenzband. Im UMTS-Netz unterstützt das Galaxy Nexus HSDPA+ mit bis zu 21 MBit/s und HSUPA mit bis zu 5,76 MBit/s. Freisprechanlagen koppeln sie über Bluetooth in der Version 3.0, Eine Version mit einem LTE-Modul ist geplant, aber noch nicht erhältlich. Ob, wann und in welchen Ländern diese erscheint, ist zudem unklar. In Deutschland jedenfalls ist der Ausbau des UMTS-Nachfolgestandards LTE (Long Term Evolution) bisher auf einige wenige, vorwiegend ländliche Regionen begrenzt. Gerüchten zu Folge soll die etwaige LTE-Ausgabe 32 GByte internen Speicher besitzen.

Display

Links: Die Subpixel-Struktur eines Super-AMOLED-Plus- oder LC-Displays. Rechts: Super-AMOLED-Displas mit PenTile-Matrix wie beim Galaxy Nexus. Links: Die Subpixel-Struktur eines Super-AMOLED-Plus- oder LC-Displays. Rechts: Super-AMOLED-Displas mit PenTile-Matrix wie beim Galaxy Nexus.

Der interessanteste Aspekt des Samsung Galaxy Nexus ist neben der neuen Android-Version das 4,65 Zoll große Super-AMOLED-HD-Display. Mit einer Auflösung von 720x1280 Pixeln und einer Pixeldichte von 315 ppi (pixel per inch) verdient es wie Apple iPhone 4Sund Apple iPhone 4 mit ihren 326 ppi das Prädikat Retina-Display – die Auflösung ist so hoch, dass das menschliche Auge aus normaler Entfernung keine Pixel mehr erkennen kann. Durch Samsungs Super-AMOLED-Technik bietet das Display im Test leuchtende Farben, die etwas weniger intensiv ausfallen als beim Galaxy S2, einen guten Kontrast- und einen sehr guten Schwarz-Wert sowie AMOLED-typisch weite Blickwinkel.

Das Display basiert dabei auf einer sogenannten PenTile-Matrix, bei der nicht jeder Bildpunkt aus den ansonsten üblichen, drei Subpixeln Rot, Grün und Blau besteht, wie es etwa beim Super-AMOLED+-Display vom Galaxy S2 oder gewöhnlichen LC-Displays der Fall ist. Das führt auf der einen Seite zu niedrigeren Herstellungskosten. Auf der andere Seite soll die effektive Auflösung kleiner ausfallen als angegeben und so unter anderem Schriften oder andere feine Anzeigen mit großem Kontrast unscharf dargestellt werden. Vermutlich wegen der sehr hohen Pixeldichte des Galaxy-Nexus-Displays ist uns das im Test aber nicht aufgefallen.

Alle unsere Eingaben werden von dem kapazitiven Display schnell und präzise verarbeitet. Google integriert beim Samsung Galaxy Nexus die drei Android-Funktionstasten »Zurück«, »Home« und den »Taskmanager« direkt ins Display. Die Bedienknöpfe folgen auch der Drehung ins Querformat und werden für die Videowiedergabe ausgeblendet, um das 16:9-Format voll nutzen zu können. Als Schutz verbaut Samsung ein im unteren Bereich leicht gebogenes, kratzfestes Glas.

Warum kein micro-SD-Kartenslot?

Das Samsung Galaxy Nexus hat keinen Micro-SD-Kartenslot, der Speicher lässt sich also nicht erweitern. Android-Entwickler Dan Morill begründet diese Entscheidung folgendermaßen: Alle Daten des Galaxy Nexus seien so auf einer Partition untergebracht, die bisherige Trennung in ROM-Speicher für Apps und Massenspeicher für die restlichen Daten entfalle und der Speicher könne von allen Funktionen gleichberechtigt genutzt werden. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Durch die Verwendung des moderneren Linux-Dateisystem ext4 für alle Daten anstatt des langsameren und technisch beschränkten Fat32-Formats erlaubt die mit Android 4.0 neu hinzugekommene Vollverschlüsselung die Sicherung aller Daten auf dem Gerät.

Neben der dadurch fehlenden Ausbaufähigkeit des Speichers dürfen wir allerdings nicht mehr wie auf einen USB-Stick auf das Galaxy Nexus zugreifen, weil dieser Modus einen exklusiven Zugriff auf das Dateisystem benötigt und daher die Partition im Smartphone »ausgehängt« werden muss. Das Media-Transfer-Protokol (MTP), die Weiterentwicklung des Picture-Transfer-Protocol (PTP) für Kameras, besitzt diese Beschränkung nicht, erfordert aber separate Treiber und bietet nur Zugriff auf bestimmte Ordner und nicht auf das gesamte Dateisystem. Dafür klappte die Anbindung an einen Windows-7-PC klappt bei uns sowohl mit MTP als auch mit PTP aber auf Anhieb, die nötigen Treiber installierte Windows 7 selbstständig. Allerdings kennen andere Geräte wie Stereo-Anlagen und AV-Receiver den MTP-Modus in der Regel nicht.

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